Dienstag, März 25, 2008

Die Thora ist nicht im Himmel !!!

B"H

G - tt gab den Juden die Thora, damit diese sie in der unseren (irdischen) Welt einhalten. Die Thora ist einzig und allein für unsere Welt bestimmt und besitzt keinerlei Auslegungsrecht im Himmel. Allein die Juden sollen sie einhalten (Nichtjuden sind an die Sieben Noachidischen Gesetze gebunden), um sich somit selbst zu perfektionieren und G - tt näher zu kommen. Aber auch um anhand der Mitzwot (Gesetze) gewisse Tikunim (Seelenreparaturen) durchzuführen.

Selbst die Engel können die Thora nicht einhalten und damit befinden wir uns auf einem höheren Level als sie. Wir haben die Möglichkeit, uns auf höhere Level zu begeben, die Engel hingegen bleiben immer gleich.

Wir allein sind für die Auslegung der Thoragesetze verantwortlich. Zuerst war es Moshe und danach der Sanhedrin in beiden Tempeln. Seit der Tempelzerstörung haben wir keinen richtigen Sanhedrin mehr gehabt. Ich verzichte an dieser Stelle, auf den derzeitigen falschen selbsternannten Sanhedrin einzugehen, denn dieser besitzt keinerlei Relevanz geschweige denn Anerkennung. Erst nach dem Kommen des Meschiach und dem Bau des Dritten Tempels werden wir Juden wieder einen Sanhedrin haben.

Im Sanhedrin sassen keine Dummies oder wie christliche Missionare bzw. die Kirche gerne überhaupten, irgendwelche fundamentalistischen sturen Rabbis. Im Sanhedrin sassen die größten und gelehrtesten Rabbiner der damaligen Zeit. Halachagelehrte, die man mit falschen Beschuldigungen, Auslegungen oder Behauptungen (siehe J. C. sei der Meschiach) nicht so leicht hinters Licht führen konnte. Rabbiner die über eine grandiose Weisheit verfügten und jeder, der den Talmud in einer ernsthaften Art und Weise lernt, wird mir unweigerlich zustimmen.

Zu Zeiten des Sanhedrin kam es vor, dass dieser Gericht über einen komplizierten Fall saß und ein Beteiligter eine "himmlische Stimme - Bat Kol" vernahm. Heißt, derjenige hörte G - ttes "Stimme" - richtige einwandfreie Entscheidung zu dem Fall.
Was tat also derjenige ?
Er rannte geschwind zu den anderen Richtern und teilte denen mit, was er gehört hatte.

Allerdings lehrt uns die Gemara (rabbinische Diskussionen) im Talmud Traktat Bava Metziah 59b, dass wir einer himmlischen Stimme keinerlei Beachtung schenken sollen , wenn es sich um halachische Fragen handelt. Die Thora wurde am Berg Sinai an die Juden (Menschen) gegeben. Demnach müssen halachische Entscheidungen auch von Menschen getroffen werden. Des Weiteren führt die Gemara auf, dass G - tt selbst es war, der sagte, dass Entscheidungen gemäß einer Rabbinermehrheit (Gelehrte) fallen sollen.

G - tt gab uns die Thora in einer vermenschlichten Sprache, denn unser menschlicher Verstand soll ihren Inhalt einigermassen begreifen. Rabbi Yehoshua verstand dies so, dass G - tt sich niemals in halachische Dispute einmischt. Somit gelte die "himmlische Stimme - Bat Kol" nur als Test dafür, ob die Gelehrten wirklich auf ihrer Meinung bestehen oder nicht. Sie sind verpflichtet, die Halacha nach ihrem Verständnis auszulegen, selbst dann, wenn die Bat Kol etwas anderes besagt. Das irdische Urteil gilt. Punkt.

Weiterhin zum Thema:

Die schwarzen und weissen Buchstaben in der Thora

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