Sonntag, Juni 20, 2010

Kommentare zur "Roten Kuh", Teil 1


Die Rote Kuh

Photo: Temple Institute Jerusalem




B"H

Parashat Chukat - Bamidbar / Numeri 19:1 ff.:

G - tt beauftragt die Juden, eine perfekte Rote Kuh (Parah Adumah) zu nehmen und diese vom Cohen HaGadol (Hohepriester) außerhalb des Lagers (später außerhalb des Tempels auf dem Ölberg) zu schächten und zu verbrennen. Die Asche der Kuh sollte zu spirituellen Reinigung dienen.

Die Thora Parashat, in der das Gesetz der Roten Kuh erteilt wird, heißt CHUKAT (Gesetz). Die Gemara im Talmud Traktat Menachot 19a lehrt zum Wort CHUKAT:

"THORA und CHUKAT sind für die Wesentlichkeit erforderlich: Dies ist das Gesetz (Chukah) der Thora (siehe Bamidbar / Numeri 19:2)".

Kommentar: 
Der talmudische Rabbiner Rav meint meint dazu, dass jedes noch so kleine Detail zum Ritus der Roten Kuh (Parah Adumah) notwendig für die Gültigkeit des Gesetzes ist.

Wie deuten jüdische Kommentatoren das Gesetz der Parah Adumah ?

Rabbi Samson Raphael Hirsch:
Die Kuh muss absolut perfekt sein und darf kein einziges Haar einer anderen Farbe als rot enthalten. Selbst zwei schwarze oder zwei weisse Haare mitten im Fell machen eine Rote Kuh imperfekt.

Obwohl die Rote Kuh nicht im Tempel (innerhalb des Lager der Juden in der Wüste) geschächtet und verbrannt wurde, so wusch der Cohen HaGadol (Hohepriester) sich dennoch vorher rituell Hände und Füsse.

Die Parah Adumah wurde auf den Ölberg (östlich der Stadt Jerusalem, wenige Meter vom Tempel entfernt) geführt. Die Kuh wurde allein geführt und mit keiner zweiten oder weiteren Kuh zusammen (siehe Talmud Traktat Yoma 43a).

Gewöhnlich fand die Prozedur bei Tageslicht statt und nicht in der Nacht.

Jeder, der an der Prozedur in irgendeiner Form beteiligt ist, wird danach "unrein - tameh" und muss sich und seine Kleidung hinterher rituell (u.a. Mikweh - Ritualbad) reinigen.


Talmud Traktat Yoma 42a:
Hier finden wir einen Disput, ob die Rote Kuh von einem regulären Cohen (Tempelpriester) geschächtet werden darf. Die Thora sah für diese Aufgabe eigentlich einen Cohen HaGadol (Hohepriester) vor. Oder darf die Parah Adumah lediglich von einem Hohepriester geschächtet und verbrannt werden. Rav sagt JA - nur von einem Hohepriester, weil die Parah Adumah keine Tieropferung im eigentlichen Sinne darstellte.

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