Donnerstag, Juni 16, 2011

Talmud Schabbat 88: G – tt hielt den Berg Sinai über die Juden, Teil 2


The Sleeping Beauty Galaxy
B”H

TEIL 1 siehe HIER !


Obwohl viele talmudische sowie rabbinische Meinungen lauten, G – tt habe die Juden am Berg Sinai sozusagen “gezwungen”, die Thora zu akzeptieren, existieren dennoch ganz andere Meinungen. Wie im Talmud so üblich, denn dort wird bekanntlich alles auseinanderdiskutiert und fast immer kommt es zu keiner definitive Aussage.

Der Kommentator RAN, Rabbi Nissim von Gerona, zum Beispiel, sagt, dass die Juden die Thora annehmen mussten, denn allein das war ihr Ticket ins Gelobte Land. Ohne die Thora hätte G – tt ihnen das Land Israel erst gar nicht gegeben. Sobald die Juden in der ersten Diaspora landeten (nachdem die Babylonier den Ersten Tempel zerstört hatten) dachten sie, dass die Thoragesetze für sie nun nicht mehr gelten, denn sie leben ja im Ausland. Allerdings änderte sich die gesamte Einstellung zur Thora nach dem “Purimwunder”. Im babylonischen Exil verfielen viele Juden den lokalen Götzendienstbräuchen und vergaßen die Thora. Durch Haman und seinem Plan, die Juden auszurotten, kame es jedoch ganz anders und die Juden fanden zu ihrem Ursprung zurück. Als Jahre darauf Ezra die Juden (nicht alle, denn viele von ihnen wollten unbedingt in Babylon bleiben, da sie dort wirtschaftlich angeblich besser dastanden) nach Eretz Israel zurückführte, wurde die Thora kompromisslos angenommen.

Der talmudische Rabbiner Resh Lakish zieht einen Vergleich zwischen den sechs Tagen der Welterschaffung und dem 6. Sivan. Dem Tag, an welchem die Juden die Thora erhielten. Auch der Talmudkommentator Raschi kommt zu der Erkenntnis, dass der sechste Tag der Welterschaffung auf den 6. Sivan hindeutet. Der Talmud Traktat Schabbat 88a lehrt in der Gemara (rabbinische Diskussion), dass DIE ERDE SICH FÜRCHTETE UND SICH DANACH BERUHIGTE, denn die Situation ging positiv zuende. Was ist damit gemeint ?

Raschi kommentiert, dass die Erde sich fürchtete, die Juden könnten die Thora verweigern und damit werde die gesamte Erschaffung von G – tt wieder zerstört. Als die Juden die Thora jedoch am 6. Sivan annahmen, beruhigte sich die Erde wieder, denn alles ging gut aus.

Der Ramban (Nachmanides) kommentiert, dass die Welt so erschaffen worden war, dass die Juden die Thora annehmen. Im gegenteiligen Fall würde die Welt zwangsläufig von G – tt zerstört werden.

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