Mittwoch, Juli 20, 2011

Wie Fernsehproduktionen die ultra – orthodoxe Welt verfälschen, Teil 3

B”H 
 




Die Hetze der TV – Reportage setzt sich auch im Teil 3 fort.

Religiöse Schulen ? Da lernt man nur heilige Schriften !
Zuerst einmal muss “relig. Schule” definiert werden, denn es gibt unterschiedliche haredische Lerninstitute sowie die der Nationalreligiösen. Und relig. Schulen der Nationalreligiösen berechtigen sehr wohl zum Unistudium. Haredim hingegen studieren an ihren eigenen Unis, die MICHLALOT genannt werden. Dort kann man sich zum Techniker, Arzt oder was auch immer ausbilden lassen. Nur allein RELIGIÖSE SCHULE sagen und alle über einen Kamm scheren ist so ziemlich stereotyp. Da könnte ich auch sagen “Alle Deutschen waren Nazis !”

Der Anteil der arbeitenden haredischen Bevölkerung ist innerhalb der vergangenen Jahre stark angestiegen. Wobei ich darauf hinweisen muss, dass zuvor viele von ihnen arbeiten. Und das in ihren eigenen Gemeinden.

Der Grund, warum immer mehr Leute aus Jerusalem wegziehen, sind gewiss keine religiösen Juden. Junge Leute ziehen fort, weil Jerusalem ihnen keine Perspektive bietet. Zu teuer und zu wenig Jobs. An der Küste, wie in Tel Aviv, gibt es mehr Jobs und die Gehälter liegen wesentlich höher. Dazu bietet Tel Aviv ein weitreichendes Kulturprogramm und Kunstbeflissene fühlen sich dort ganz wie zuhause. Die Stadtverwaltung Jerusalem muss sich an die eigene Nase fassen, wenn die Bewohner abwandern. Zu wenig Attraktivität der Stadt, zu teuer, zu dreckig, zu viele Arbeitslose und zu wenig Lebensqualität.

Das interviewte Mädchen sieht mir alles andere als aus relig. Hause aus. Selbst wenn sie nicht mehr so relig. sein sollte, ich glaube kaum, dass sie sich so anziehen täte und dann bei ihren Eltern so tut als lebe sie weiterhin traditionell. Ehrlich gesagt, ich halte das Mädchen für ein Fake. 

Das Nachtleben in Jerusalem unterscheidet sich sehr wohl von dem in Tel Aviv. Für wie blöd hält die Reportage die Zuschauer eigentlich ? Auch in säkuleren Vierteln Jerusalems ist der Schabbat dennoch immer präsent. Schon allein deswegen, weil zahlreiche sephardische Juden sehr traditionell eingestellt sind !

Der im Film gezeigte Josef Rosenfeld führt keine Demos an. Der Witz des Tages ! Die Demos vor INTEL finden auch nicht jeden Schabbat statt, sondern ab und zu. Im Wesentlichen geht es um die Arbeit am Schabbat, gegen die demonstriert wird. Juden werden zum Arbeiten am Schabbat verleitet und diese Tatsache wiegt sehr schwer. Angeführt werden die Demos von der Edah HaCharedit in Mea Shearim und ein Josef Rosenfeld ist mir unbekannt. Wer soll das sein ? Sind die Journalisten da auf einen gestossen, der sich wichtig machen will ?

Die Haredim wollen Jerusalem erobern ? Das klingt als breite sich eine ansteckende Krankheit aus oder Julius Streicher zieht eine Hetzshow ab. Was die Haredim wollen ist, in ihren Stadtteilen ihre Ruhe zu haben und keine dummen Fragen antijüdischer und dazu noch nichtjüdischer Journalisten zu beantworten, die nur auf alles Negative aus sind und sich noch nicht einmal um eine objektive gut recherchierte Reportage bemühen.

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